Unter Emotional Webdesign versteht man das Design einer Website, das emotionale Reaktionen bei den Besuchern auslöst. Durch den bewussten Einsatz von Designelementen und der Gestaltung der Seite werden positive Gefühle erzeugt. Mithilfe von Emotional Design können die User auf emotionaler Ebene angesprochen werden, wodurch es wahrscheinlicher ist, dass sie Ihren Newsletter abonnieren, ein Produkt kaufen oder einen Service in Anspruch nehmen. Zusätzlich zur technischen Umsetzung und der Benutzerfreundlichkeit zählt Emotional Webdesign zu den wichtigsten Faktoren, um die Performance Ihrer Website zu steigern.
Das wichtigste Ziel von Emotional Webdesign ist es, bei den Besuchern der Website positive Assoziationen zu schaffen und sie dazu zu bringen, bestimmte Dinge zu tun. Es wird dabei versucht, positive Emotionen wie Freude oder Kraft bei den Usern hervorzurufen, beispielsweise durch die Anwendung von Farbpsychologie im Webdesign. Unterschiedliche Farben haben unterschiedliche Wirkungen, die Sie bei der Gestaltung Ihre Website berücksichtigen sollten. Gelb zum Beispiel nehmen die Nutzer als fröhlich und optimistisch wahr, Rot assoziieren sie mit Lust und Energie. Doch nicht nur die Farben, auch die Schriftarten, Bilder und Call-to-Action-Buttons tragen dazu bei, positive Emotionen bei den Besuchern Ihrer Website auszulösen. Diese Aspekte gemeinsam führen dazu, dass sich die User auf Ihrer Website wohlfühlen und sie in weiterer Folge etwas kaufen oder eine andere Handlung durchführen.
Um die User mit Emotional Design anzusprechen, sollten Sie sich mit den drei Ebenen des Designs von Donald Norman (1988) auseinandersetzen, die nachfolgend kurz zusammengefasst sind:
Der Begriff „viszeral“ bezeichnet die Wahrnehmung der inneren Organe, wie beispielsweise das Empfinden von Hunger oder Kälte. Auf der ersten Ebene des Designs geht es demnach um die instinktive und automatische Reaktion eines Users auf ein Design. Innerhalb von Sekunden wird die Entscheidung getroffen, ob ein Design als attraktiv und sinnvoll erachtet wird, oder nicht. Aus diesem Grund ist vor allem das äußere Erscheinungsbild einer Website von großer Bedeutung, um die Besucher anzusprechen.
Auf der zweiten Ebene geht es um die Erfahrungswerte eines Users. Die Bewertung eines Designs erfolgt aufgrund von Erfahrungen und ist verhaltensbezogen. Die Abwägung des Nutzers erfolgt unterbewusst und auf dieser Basis wird eine Entscheidung getroffen. Das Gehirn entscheidet in wenigen Sekunden, ob das Webdesign seinen Zweck erfüllt, den eigenen Anforderungen entspricht und ein angenehmes Gefühl auslöst. Für die Besucher Ihrer Website ist es nämlich von großer Wichtigkeit, ob das Webdesign ihnen dabei helfen kann, ihre Ziele zu erreichen.
Die dritte Ebene beschreibt das bewusste Nachdenken und die Beurteilung eines Users, wie nützlich und wertvoll ein Webdesign nun tatsächlich ist. Die Bewertung des Designs setzt sich zusammen aus dem Selbstverständnis, der persönlichen Zufriedenheit und Erinnerungen eines Nutzers. Hierbei werden die erhaltenen Informationen reflektiert und die Verhaltensebene des Users beeinflusst.
Um Emotional Webdesign optimal nutzen zu können, behalten Sie die zuvor vorgestellten drei Ebenen des Designs im Hinterkopf. Ihr Design sollte die User sofort emotional ansprechen, jedoch auch einen Nutzen bieten. Auf was Sie außerdem bei der Gestaltung Ihres Webdesigns achten sollten, ist nachfolgend für Sie aufgelistet:
Um Ihre Zielgruppe mit Emotional Design ansprechen zu können, müssen Sie zu allererst alle ihre Wünsche, Bedürfnisse und andere relevante Details kennen. Mit diesen Informationen können Sie die Gestaltung Ihrer Website genau darauf ausrichten und den gewünschten Effekt erzielen, nämlich positive Emotionen bei Ihrer Zielgruppe erzielen. Dadurch assoziieren Ihre potenziellen Kunden ein vertrautes Gefühl mit Ihrer Website und es ist wahrscheinlicher, dass sie eine bestimmte Handlung auf der Seite ausführen.
Die Verwendung von positiv aufgeladenen Bildern für Ihr Webdesign hilft Ihnen dabei, Emotionen bei den Besuchern Ihrer Website auszulösen und Vertrauenswürdigkeit zu vermitteln. Darunter fallen ganz natürliche Motive wie Bilder von schönen Menschen, Landschaften oder Dingen. Vor allem Kinder und junge Tiere werden gerne im Emotional Webdesign eingesetzt, um die User emotional anzusprechen.
Wie bereits erwähnt haben Farben einen wesentlichen Einfluss auf die Wahrnehmung des Webdesigns. Bestimmte Farben oder Farbkombinationen bewirken bei den Besuchern Ihrer Website das Auslösen von positiven Gefühlen. Vor allem freundliche Farben wie Orange, Gelb, Grün und Pink können für Emotional Webdesign optimal verwendet werden. Achten Sie jedoch darauf, dass die Farben auf Ihrer Website auch Ihrem Corporate Design entspricht, damit Ihr Unternehmen einheitlich wahrgenommen wird.
Auch im Webdesign können Sie Humor verwenden, wenn dieser auf Ihre Zielgruppe abgestimmt ist. Damit erregen Sie die Aufmerksamkeit der Besucher Ihrer Website und lösen bei ihnen möglicherweise ein Schmunzeln oder sogar ein Lachen aus. Außerdem verbessern Sie durch Humor die Bindung zu Ihrer Zielgruppe und steigern die Verweildauer der Besucher.
Große Hintergrundbilder auf der Website erzeugen Nähe zum Thema, wirken auf die Besucher sympathisch und ansprechend und prägen sich ihnen besser ein. Mit dem richtigen Motiv lösen bei den Usern positive Emotionen aus, vor allem wenn, wie bereits erwähnt, menschliche Gesichter oder schöne Landschaften darauf zu sehen sind. Es ist also wichtig, dass Sie helle, farbenfrohe und positiv geladene Bilder für Ihr Emotional Webdesign verwenden, anstatt dunkle und düstere Motive.
Mithilfe von Storytelling im Webdesign werden Informationen durch den Einsatz von Geschichten übermittelt. Vor allem komplexe Inhalte können durch Geschichten für die User vereinfacht werden, da sie Emotionen hervorrufen und somit einfacher im Gedächtnis verankert werden. Mit Storytelling können Sie die Geschichte Ihres Unternehmens, und was Sie Ihren potenziellen Kunden bieten, erzählen. Dadurch werden bei den Besuchern Ihrer Website positive Emotionen ausgelöst und sie fühlen sich mit Ihrem Unternehmen verbunden.
Wenn Ihr Webdesign klar und einfach ist und sich von alleine erklärt, werden bei den Besuchern Ihrer Website ebenfalls positive Emotionen erzeugt. Achten Sie bei der Gestaltung also darauf, genügend Weißraum im Design zu lassen, damit sich die User auf die wesentlichen Inhalte konzentrieren können. Ein Kontaktformular oder ein wichtiger Call-to-Action-Button sollte von den Nutzern nicht durch ein überladenes Design übersehen werden.
Nicht nur das Webdesign selbst, auch die technische Umsetzung der Website gehört zum Emotional Design. Fehlermeldungen und eine komplizierte Navigation beispielweise lösen bei den Usern keine positiven, sondern dagegen negative Emotionen aus. Es ist deshalb wichtig, dass Sie Ihre Landing Pages regelmäßig überarbeiten, um derartige Fehler zu vermeiden. Legen Sie außerdem Wert auf eine einfache Navigation, damit die Besucher Ihrer Website schnell die gewünschten Inhalte finden können. Eine schnelle Ladegeschwindigkeit und responsives Webdesign sollte Ihre Website ebenfalls aufweisen, um eine hohe Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten und positive Gefühle zu wecken.
Wenn Sie zu Ihren potenziellen Kunden eine langfristige Beziehung aufbauen wollen, müssen Sie dies auf emotionaler Ebene tun. Die zuvor genannten Tipps wie zum Beispiel der Einsatz von Bildern, Storytelling oder die richtige Auswahl von Farben helfen Ihnen, Ihr Webdesign emotional zu gestalten und Ihre Zielgruppe richtig anzusprechen. Mit Emotional Design schaffen Sie eine angenehme und positive Atmosphäre auf Ihrer Website, in der sich die Besucher wohlfühlen, gerne ihre Zeit verbringen und bestenfalls den nächsten Schritt einer Newsletter-Anmeldung oder eines Produktkaufes gehen.
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